Im südlichen Teil von Arona gelegen, erstreckt sich der Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago auf den Endmoränen der Eiszeit, die den Lago auf der Seite des Piemont einbetten. Dieses Schutzgebiet schließt die Torflager von Mercurago, mehrere Pferdeweiden und verschiedene Waldstücke ein. Diese Naturlandschaft und der damit verbundene Reichtum an Wasserpflanzen bilden optimale heimische Bedingungen für über 100 Vogelarten. Diese Vogelarten sind ein kunterbunter Mix aus Zugvögeln, überwinternden Vögeln und Brutvögeln.
Die Geschichte vom Naturpark der Lagoni von Mercurago
Die historische Entwicklung des Landschaftsparks
Die Geschichte des Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago geht auf das Jahr 1980 zurück. Damals wurde eine Volksinitiative ins Leben gerufen, die sich dem Schutz der durch Endmoränen entstandenen Hügel rund um den Lago Maggiore widmen wollte. Allerdings belegen Funde aus prähistorischer Zeit, dass die Ursprünge des Naturgebiets wesentlich weiter zurückreichen. In der Region wurden prähistorische Ansiedlungen entdeckt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit der Bronzezeit entstammen. Zusätzlich fanden Archäologen einige sogenannte "römische domus". Im Hier und Jetzt wird der Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago jedoch von einer Vereinigung namens Ente Parchi del Lago Maggiore verwaltet. Diese Körperschaft hat sich darauf spezialisiert, landschaftliche sowie archäologische Forschungen in der Region zu koordinieren. Zudem hat es sich die Institution zur Aufgabe gemacht, den Wäldern ein ausgewogenes naturlandschaftliches Verhältnis zu ermöglichen.
Diese Pflanzen gedeihen im Park
Eine Augenweide ist der künstlich angelegte Pinienhain
Auf einer Anhöhe von etwa 230 bis 330 Meter über dem Meeresspiegel beherbergt der 470 Hektar große Landschaftspark einen Baumbestand von drei Vierteln der gesamten Anlage. Der Eichenhain gewinnt mit einem Zusammenspiel an Eschen, Eichen, Sommereichen, Schwarzerlen und weißen Steinbuchen im Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago zunehmend an Bedeutung. Doch auch Fichten, Robinien oder der Pino Strobo gedeihen vor Ort. Eine Augenweide ist der künstlich angelegte Pinienhain, der eine Größe von etwa 30 Hektar einnimmt. Spazieren Sie durch das Unterholz des Naturparks, wird Ihnen der Reichtum an Holundern und Nussbäumen nicht verborgen bleiben. All diese Wälder betten das pulsierende Zentrum des Parkgeländes ein, das sich aus stehenden Gewässern der Eiszeit sowie einem Torflager voller Sümpfe zusammensetzt. Hier ist eine traurige Entwicklung offensichtlich: einige dieser Gewässer sind von einer vollkommenen Versandung bedroht.
Themenwege für verschiedene Interessensgebiete
Statten Sie der Moränenterrasse einen Besuch ab
Außerdem besteht der Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago aus mehreren Themenwegen, die mit Schautafeln versehen sind. Doch jeder einzelne Themenweg des Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago bietet Ihnen die Gelegenheit, die umliegende Natur auf Spaziergängen zu genießen. Das dichte Wegenetz ist darauf ausgelegt, dass Sie problemlos den gesamten Park erobern und diesen nach Belieben erforschen können. Statten Sie der Moränenterrasse einen Besuch ab, die sich aus zwei Reihen von kleinen Hügeln zusammensetzt. Sicherlich wird Ihnen auffallen, dass Ökosysteme wie die Heide, die Weide, das Ackerland oder Weiher im Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago auf engstem Raum aneinander liegen. Sind Sie im Torfvorkommen angelangt, begegnen Sie dem Ort, an dem in der Region die ältesten Relikte gefunden wurden. An dieser Stelle entdeckten Forscher einst mehrere Keramiken, Einbäume, Holzräder, Metallschmuckstücke und Waffen. Zusätzlich fanden die Wissenschaftler verschiedene Gegenstände aus Feuerstein.
Geführte Touren anmelden
Sind Sie sportlich aktiv, profitieren Sie von speziell angelegten Fuß- und Fahrradwegen. Geschichtsinteressierte sollten es sich nicht nehmen lassen, die historischen Wege zu erobern. Die thematischen Wege sind durch spezielle Farben gekennzeichnet. Dadurch steht es Ihnen frei, verschiedene Aspekte der Natur im Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago ins Visier zu nehmen. So sind Wälder mit der Farbe rot, archäologische Wege in violett und Feuchtgebiete im hellblauen Farbton gekennzeichnet. Die Zufahrt ist für motorisierte Fahrzeuge nicht gestattet. Sind Reisegruppen an einer geführten Besichtigung interessiert, müssen sie das Personal im Vorfeld darüber informieren.
Zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis
Perfekter Zufluchtsort für Zugvögel und wilde Tiere
Besonders eindrucksvoll präsentiert die Natur des Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago den Wandel der Jahreszeiten. Im März erblühende Anemonen spendieren dem Unterholz einen schneeweißen Farbton. Im Mai blühen Robinien. Im Sommer schützt der Wald die Pflanzen vor einer übermäßigen Hitze. Mangelt es dem Landschaftspark im Herbst nicht an Pilzen oder Kastanien, bildet sich zur Winterzeit eine Eisfläche, die bestens zum Schlittschuhlaufen geeignet ist. Doch eine Komponente ist im Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago über das ganze Jahr hinweg konstant. Zugvögel und wilde Tiere finden hier den perfekten Zufluchtsort.
Ein botanisches Unikat
Eine einzigartige Pilzart
Durch eine Besonderheit unterscheidet sich der Parco Naturale dei Lagoni di Mercurago von allen anderen Naturlandschaften dieser Welt. Diese Parkanlage ist der weltweit einzige Ort, an dem der Crepidotus Roseoornatus zu Hause ist. Diese einzigartige Pilzart wurde in diesem Gebiet erstmals in der Mitte der 1980er Jahre entdeckt. Seitdem gedeiht das Gewächs ausschließlich an diesem Ort.
Wünschen Sie nähere Informationen zu dem Naturpark, können Sie sich an das in Mercurago ansässige Centro Visite wenden. In diesem Besucherzentrum erhalten Sie umfassende Informationen in unterschiedlichen Formaten. Postkarten, ornithologische Führer, Zeitschriften oder Broschüren informieren Sie über diese unbefleckte grüne Oase. Zudem erhalten Sie vor Ort das Reglement über den Aufenthalt in dem Park.