Isola Bella


Schriftsteller Charles Dickens fand einst passende Worte für die Isola Bella. "Stellen Sie sich die Großartigkeit einer Insel vor, die die märchenhaften Umrisse eines Schiffes hat, das auf dem ruhigen Wasserspiegel des Sees verweilt, mit einem fürstlichen Palast und traumhaften Gärten". Mit dieser Beschreibung kann nur die Isola Bella gemeint sein, die zweifelsohne nicht nur die bekannteste, sondern auch die beliebteste aller Borromäische Inseln ist.

Isola Bella

Blick auf die Isola Bella am Lago Maggiore

Die Gartenanlagen auf der Isola Bella

Malerische italienische Gärten

Heute ist die Isola Bella eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Lago Maggiore, die von Baveno oder Stresa aus per Schiff erreichbar ist. Beabsichtigen Sie eine Überfahrt mit dem Schiff, sollten Sie eine Besichtigung der hiesigen Gärten und des Palastes fest einplanen. Die malerischen italienischen Gärten setzen sich aus einer zehnfach abgestuften Terrasse zusammen, die in der Form einer stumpfen Pyramide angelegt ist. Diese Gärten sind nicht nur mit mythologischen und allegorischen Statuen, Brunnen, Obelisken, Exedren und Nymphäen verziert. Zedern, Kamelien, Azaleen, Rhododendren, Lorbeer- und Nadelbäume, Magnolien sowie Orangen- und Zitronenbäume sind nur einige der Gewächse, die im Garten der Isola Bella gedeihen. Alle Terrassen formen zusammen einen Halbkreis, der aufgrund seiner Formgebung auch als "Theater" bezeichnet wird. Im Zentrum dieses Halbkreises befindet sich das Standbild von einem Einhorn sowie einem Wappenbild der Familie Borromeo. Zudem wird es Ihnen nicht entgehen, wie kunst- und naturbetonte Statuen und weitere Steinfiguren mit mythologischem Hintergrund die italienischen Gärten der Isola Bella bereichern. Seien Sie dabei, wenn weiße Pfauen durch die Gärten stolzieren. Diese Tiere sind eine Rarität.

Der prachtvolle Palazzo Borromeo

Der Palazzo Borromeo gleicht einem riesigen Museum

Lassen Sie es sich nicht nehmen, die heiligen Hallen des riesigen Barockpalastes zu betreten. Der Palazzo Borromeo gleicht einem riesigen Museum, das eine Vielzahl kostbarer und einzigartiger Exponate vereint. Diese Sammlung beginnt bei originalen Gemälden und Möbeln, nimmt bei Skulpturen, antiken Waffen, aus Seide und Gold kreierten flämischen Wandteppichen oder Fresken vom 16 bis 19 Jahrhundert jedoch noch längst kein Ende. Beeindruckende Säle verbergen sich hinter der liebevoll konzipierten Fassade. Entdecken Sie im Palast der Isola Bella nicht nur den Salon Napoleon. Erblicken Sie ebenfalls den Thronsaal, Alkovensaal, den Waffenraum oder Tanzsaal. Außerdem beherbergt der Palazzo Borromeo einen Musiksaal, in dem 1932 ein berühmtes historisches Ereignis stattfand. Damals beteiligten sich Vertreter der Länder Frankreich, Italien und England an der geschichtsträchtigen Konferenz von Stresa. Der Palast ist in sechs unterirdische Säle unterteilt, die natürliche Grotten völlig absichtlich imitieren und deren Wände in Tuffstein gehüllt sind. Zudem sind die Wände mit Mosaiken und fantastischen Stuckwerken dekoriert, auf denen märchenhafte Unterwasserwelten abgebildet sind. Dieses architektonische Ensemble wird durch nachgebildete Stalaktiten abgerundet, die durch schwer zu definierende Gegenstände und Relikte der Golasecca-Kultur ergänzt werden. Lassen Sie auf der Isola Bella die pittoresken Gärten und den Palazzo Borromeo hinter sich, fällt Ihnen gewiss das kleine Dorf ins Auge. In diesem Dorf befinden sich einige Restaurants und Geschäfte.

Die Geschichte der Isola Bella

Die erste Besiedlung

Die Geschichte der Besiedlung der 320 Meter langen und etwa 180 Meter breiten Insel beginnt im Jahr 1632. Bis zu diesem Zeitpunkt war die sogenannte "Isola Inferiore" nur ein felsiger Berg, auf dem ein kleines Fischerdorf zu Hause war. Dieser Anblick veranlasste Carlo III. Borromeo dazu, die Felsen zu planieren und auf dem Eiland einen Palast für dessen Angetraute Isabella d'Adda zu errichten. Nach dieser Frau wurde die Insel zuerst als "Isola Isabella" bezeichnet, bevor sich der Name in "Isola Bella" wandelte. Um die Erbauung des Palastes kümmerte sich der Mailänder Architekt Angelo Crivelli. Der Baumeister konzipierte zugleich die Gärten der Anlage.

Berühmte Gäste

Unter dem Einfluss von Carlos Nachfolger wurden die Aufbauarbeiten nach einer Unterbrechung durch die Pest-Epidemie erneut aufgenommen. Weitere Aufbauarbeiten waren der Initiative von Kardinal Giberto III. sowie Vitaliano IV. zu verdanken. Insbesondere Vitaliano investierte viel Geld in die Arbeiten, für welche er sich der Unterstützung des römischen Architekten Carlo Fontana bediente. Daraufhin trat Carlo IV. die Nachfolge von Vitaliano an. Dieser Visionär ließ die terrassenförmigen Gartenanlagen komplettieren, welche letztendlich im Jahr 1671 eingeweiht wurden. Unter der Herrschaft von Giberto V. Borromeo statteten berühmte Gäste wie Napoléon Bonaparte und dessen Frau Joséphine der Isola Bella einen Besuch ab. Weiterhin gastierte Caroline von Braunschweig, die spätere Königin Caroline von England, auf der Isola Bella. Erzählungen zufolge fand Caroline von Braunschweig während ihres Aufenthalts so großen Gefallen an dem Ort, dass sie keine Bemühungen unversucht ließ, Borromäer zur Veräußerung der Castelli di Cannero oder der Isola Madre zu bewegen.

Ein Weltwunder mitten im Lago Maggiore

Das wichtigste Symbol der Familie Borromeo ist das herausragende Einhorn

Das wichtigste Symbol der Familie Borromeo ist das 37 Meter über dem Wasserspiegel herausragende Einhorn, das vom Schloss sowie der vom Palast abgewandeten Seeseite ersichtlich ist. Während des 18. Jahrhunderts galt die Isola Bella aufgrund ihrer außergewöhnlichen Formgebung sogar als Weltwunder. Insbesondere aus weiter Distanz erinnert die Isola Bella an ein gewaltiges Schiff. Der westliche Teil der Insel ragt wie ein schmaler Bug in den Lago Maggiore. Der gewaltige Mittelteil ist mit dem Rumpf eines Schiffs vergleichbar. Die an der anderen Seite des Eilands befindlichen Gartenterrassen sehen dem großen Heck eines Schiffs zum Verwechseln ähnlich.

Die Isola Bella kann von Ihnen von Ende März bis Ende Oktober von jeweils 9 bis 17.30 Uhr besucht werden. Zum Eintrittspreis von 16 Euro pro Person erhalten Sie ein Eintrittsticket, das Sie zum Zutritt zu allen Borromäischen Inseln berechtigt.

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