Der Inbegriff einer hübschen Gemeinde aus dem Schweizer Kanton Tessin ist Muralto, die am Westufer des Lago Maggiore zu Hause ist. Die Nachbargemeinde Locarno ist zum Greifen nah. Nicht ohne Grund bilden die beiden Städte das Agglomerat Locarno-Muralto. Doch der Gedanke trügt, dass Muralto neben der größeren Stadt ein Schattendasein fristet. Denn auch Muralto hat vieles, wovon Locarno vermutlich nur träumt.
Informationen
Land | Schweiz | |
Kanton | Tessin | |
Kreis | Locarno | |
Fläche | 0,6 km² | |
Einwohnerzahl | ca. 2700 | |
Postleitzahl | 6600 |
Muralto: historische Daten
Alles begann im 13. Jahrhundert, als das Städtchen als "de Muralto" erstmals im Jahr 1235 urkundlich benannt wurde. Der Name Muralto beruht vermutlich auf dem lateinischen Begriff "Mürus" für "Mauer". Der Terminus "altus" für "hoch" bezieht sich womöglich auf Relikte des römischen Zeitalters. Denn in der Tat gehen Historiker davon aus, dass das Gebiet schon in der frühen Römerzeit besiedelt gewesen ist. Archäologen fanden in der Vergangenheit Überreste von Siedlungen wie ein Truppenlager, eine Nekropole mit mindestens 300 Gräbern, ein Gewerbeviertel und ein Wohnviertel. Aufgrund der Größe dieser Siedlung gehen Geschichtsexperten davon aus, dass einst rege Handelsaktivitäten zwischen der Poebene und den Alpentälern bestanden. Im Laufe der Jahre erlebte Muralto immer wieder Meilensteine, die den Wandel des Städtchens maßgeblich beeinflussten. Eines dieser Ereignisse war der Anschluss Muraltos an die Eisenbahn, der in dieser Region enorm zur Etablierung des Tourismus beitrug. Durch den Aufschwung wurden in dem Touristenzentrum Hotels von Rang und Namen errichtet. Zudem schrieb das Städtchen 1893 Geschichte, als die Ortschaft als erste Stadt der Region die elektrische Beleuchtung etablierte.
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Top-Sehenswürdigkeiten im Überblick
Mit dieser Geschichte sind einige der Sehenswürdigkeiten Muraltos besonders eng verbunden. Beispielsweise können Sie heute vor Ort die in den 1930er Jahren freigelegten Grabausstattungen bewundern, die Teil der Nekropolis aus römischer Zeit sind. Hier erleben Sie Geschichte zum Anfassen, die sich beim Anblick der Plebanerkirche von S. Vittore und dem einstigen Schloss Muraltos fortsetzt. Denn heute ist die 3.000-Seelen-Gemeinde Muralto die Heimat einer antiken Festung der Langobarden, die der Bischof von Como im 12. Jahrhundert an eine Patrizierfamilie übergab. Da dieses Kastell jedoch im 14. Jahrhundert deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, errichteten helfende Hände die Burg erneut als Schloss. Von diesem Bauwerk sind allerdings heute nur noch Überreste vorhanden, die nur erahnen lassen, wie prachtvoll das Gebäude in der Vergangenheit gewesen sein muss. Bis heute erblicken Sie an diesem Ort drei größere Bögen, die Spekulationen über die einstige Größe des Kastells offenlassen. Das Antlitz des Schlosses von Muralto befindet sich bis heute auf weißem Untergrund in dem Gemeindewappen. Hierbei ist das Schloss von drei Lilien umgeben.
Allerdings ist es ein Irrglaube, dass Muralto nur an seiner Vergangenheit festhält. Auf der anderen Seite ist das Städtchen ein moderner Touristenmagnet, der mit seiner beeindruckenden Architektur die Blicke auf sich zieht. Die schönsten Sakralbauten Muraltos sind eine Augenweide. Eines der Paradebeispiele für religiöse Architektur ist die Stiftskirche von S. Vittore. Dieses Gotteshaus hat den Ruf, als eine der sehenswertesten romanischen Kirche in ganz Tessin Geschichte zu schreiben – aus gutem Grund. Der Prachtbau besteht aus drei Kirchenschiffen, die mit drei Apsiden in Halbkreis-Form verbunden sind. Die in der Kirche untergebrachte Krypta wurde zu einem späteren Zeitpunkt im Chor integriert. Im Innenbereich erregt eine Holzdecke die Aufmerksamkeit. Kreuzgewölbe verzieren die seitlich angebrachten Kirchenschiffe. Die Vergangenheit dieses Meisterwerks der Baukunst geht auf eine frühchristliche Basilika zurück, die vermutlich im 5. oder 6. Jahrhundert auf den architektonischen Hinterlassenschaften einer durch Römer erbauten Villa entstand. In ihrer heutigen Gestalt befindet sich die Stiftskirche von S. Vittore schon seit etwa 1100 n. Chr. Regelmäßig erlebte die Kirche über Jahrhunderte hinweg architektonische Änderungen, die sich beispielsweise auf An- und Umbauten bezogen. Beispielsweise wurden während der letzten Restaurierung neugotische Gewölbe aus dem Hauptschiff entfernt.
Diese Restaurierung hielt für die Architekten eine besondere Überraschung bereit. Denn hierbei entdeckten die Bauhelfer einen romanischen Freskenzyklus. Historiker vermuten, dass diese Darstellungen der Szenen aus dem Alten Testament aus den Zeitraum von 1140 bis 1150 stammen. Doch das ist noch längst nicht alles. Seitliche Verzierungen am Glockenturm weisen ebenfalls auf künstlerische Abbildungen hin. Ein Beispiel ist ein Marmorrelief des Künstlers Benzoni, die an der Ecke in Richtung Südosten verewigt sind. Dieses Relief bildet nicht nur den Hl. San Vittore ab, der sich auf einem Pferd befindet. Die Darstellung beinhaltet ebenfalls eine Standarte, welche die Heilige Dreieinigkeit abbildet. Setzen Sie Ihre Erkundungstour zu den schönsten Prachtbauten in Muralto bei der Kirche Santa Maria Annunciata sowie der Kapelle San Giuseppe aus dem 17. Jahrhundert fort.
Diese Bau-Ensembles werden durch wunderschöne Villen ergänzt, die mit ihrer Liebe zum Detail begeistern. Unter diesen Prunkbauten stechen Augenweiden wie die Villa Bellavista, die Villa Rosa Marie oder die im eklektischen Stil erbaute Villa Cattori besonders positiv hervor. Muralto ähnelt einer großen Schatztruhe, in der jedes architektonische Meisterwerk noch interessanter als das andere erscheint. Und ganz gewiss findet jeder Urlauber unter diesen Prunkbauten seinen persönlichen Favoriten.
Der Ort Muralto ist eine mit malerischen Naturlandschaften gesegnete Schweizer Gemeinde des Kantons ...
Der Veranstaltungskalender Muraltos
Eines der schönsten Volksfeste in Muralto ist die Sagra del Pesce. Diese Feierlichkeit ist ein Fischfest, das in jedem Jahr am 11. März gefeiert wird. Bei diesem Ereignis finden Einheimische und Auswärtige am Ufer des Lago Maggiore zusammen, um Süßwasserfische in überdimensional großen Kesseln zuzubereiten. In anderen Kesseln duftet es verführerisch nach Polenta. Doch die Sagra del Pesce ist nicht nur ein Freudenfest für den Gaumen. Zugleich verzaubert das Ereignis die Sinne. Der Anblick des Sees ist außergewöhnlich schön, wenn sich die Sonne zu diesem Fest im Frühlingslicht spiegelt.
Ausflugsziele mit Wow-Faktor
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Über diese Wege und Straßen gelingt die Anreise nach Muralto
Muralto ist über die Autobahn A2 schnell erreichbar, indem Sie die Ausfahrt Bellinzona Süd wählen. Nach dieser Ausfahrt achten Sie bitte auf die Straßenverbindungen, die nach Locarno führen. Sind Sie mit Ihrem Fahrzeug in Locarno angekommen, folgen Sie bitte dem Ufer des Lago Maggiore, das in Richtung des Städtchens verläuft. Eine Anfahrt mit der Bahn nehmen Sie durch die Alpen und den Gotthard-Basistunnel vor. Von Zürich oder Luzern benötigen Sie etwa zwei Stunden, bis Sie in Locarno angelangt sind. Diese Fahrtzeit verlängert sich bei weiter entfernten Städten wie Bern oder Basel.
Klein, aber fein: so ist Muralto
Nur auf den ersten Blick erinnert Muralto an einen Ort am Lago Maggiore, der im Dornröschenschlaf zu dämmern scheint. Doch dieser Schein trügt. Denn längst hat die Gemeinde Muralto die Zeichen der Zeit erkannt. Hier sind Sie richtig, wenn Sie Geschichte einatmen möchten. Zudem lockt Muralto mit modernem Flair. Diese Mischung ist das beste Rezept für einen Urlaub, der Ihnen für lange Zeit in guter Erinnerung bleiben wird.