Civico Museo Parisi Valle in Maccagno - ein Museum mit vielen Namen


Der Lago Maggiore ist eine Urlaubsregion, die als Badeparadies, Naturoase und als Mekka für Aktivurlauber weit geschätzt wird. Doch der Lago Maggiore hat noch eine weitere Seite, die nicht zu unterschätzen ist – seine Kultur. Ein Paradebeispiel für den kulturellen Reichtum dieser Urlaubsregion ist das Civico Museo Parisi Valle. Maccagnos Bürgermuseum ist bereits seit mehreren Jahrzehnten mit der städtischen Geschichte verbunden. Dennoch war der Anfang der Ausstellung etwas holprig.

Ein Museum, das Brücken baut

Erstmals nahm die Idee zu einem futuristischen Museum im Jahre 1977 Gestalt an

Heute ist das Civico Museo Parisi Valle ein Museum mit besonderem symbolischem Wert. Dem sogenannten Brückenmuseum gelingt es, selbige zwischen den Stadtteilen Maccagno Superiore und Maccagno Inferiore zu schlagen. Erstmals nahm die Idee zu einem futuristischen Museum inmitten der Kleinstadt im Jahre 1977 Gestalt an. Denn damals entdeckte der Kunsttheoretiker und Sammler Giuseppe Vittorio Parisi dieses Gebiet für sich. Der 1915 in Maccagno geborene Künstler kehrte nur für einige Urlaubstage in seine Heimatstadt zurück. Der Anblick der Umgebung faszinierte den Visionär so sehr, dass er sofort damit begann, seinen Traum von der Erbauung eines Museums zu verwirklichen. Er wollte eine kulturelle Botschaft vermitteln und wendete sich mit dieser Idee an mehrere Gemeindevertreter. Diese Ansprechpartner mussten nicht lange davon überzeugt werden, um dem Künstler zu versprechen, diesen bei seinem Vorhaben zu unterstützen.

Dieses Museum erfreut sich großer Beliebtheit

Es kam, wie es kommen musste. Mit dem Einverständnis von seiner Ehefrau Wanda Valle stimmte Parisi einer Übergabe seiner umfassenden Sammlung mit über 2.200 Kunstwerken zu. Ein Großteil dieser Kollektion sind Arbeiten, die die Handschrift von Giuseppe Vittorio Parisi höchstpersönlich tragen. Zudem ließen es Gründer des Bürgermuseums von Maccagno nicht nehmen, diese Sammlung um eine Vielzahl italienischer Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert zu bereichern. Nur zwei Jahre nach der ersten Idee öffnete das Civico Museo Parisi Valle in Maccagno Ende der 1970er Jahre seine Tore. Seitdem ist die Popularität des Museums ungebrochen. Es gibt nur wenige italienische Museen der Nachkriegszeit, die auf eine derart erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken können. Doch das Bürgermuseum in Maccagno ist eines davon.

Kein architektonisches Detail des Museumsbaus wurde dem Zufall überlassen

Sich von klassischen architektonischen Formen distanzieren

Von Beginn an wurde der Architektur des Museums besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Denn Parisi verfolgte vom ersten Moment an die Vision, sich von klassischen architektonischen Formen zu distanzieren und auf besonders kreative Vorschläge namhafter Architekten einzugehen. Deshalb setzte der Künstler den Wunsch durch, die Konzepte für das Museum mit einem ganzen Team an Experten zu erstellen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Giuseppe Vittorio Parisi mit den Architekten Riccardo Colella als Spezialist für Ausstattung und Innenarchitektur, Maurizio Sacripanti als Spezialist für den Gesamtentwurf sowie Giuseppe Noris als Experte für Bauleitung und Planungskoordination zu kooperieren.

Die Baugeschichte

Nachdem der Museumsgründer die Uferregion des Lago Maggiore als Standort des Civico Museo Parisi Valle auserkor, schlug er schnell erste Ideen für Gebäudekonzepte vor. Über viele Vorschläge machte sich Parisi Gedanken. Zu guter Letzt setzte sich ein Museum in Form einer Brücke durch, das nahe der Mündung des Flusses Giona verläuft. Dann dauerte es letztendlich ganze 17 Jahre, bis die „Museumsbrücke“ nach Baubeginn Anfang der 1980er im Jahre 1989 seinen letzten Spatenstich erlebte. Seitdem konnte das Bauwerk mehrere Architekturpreise gewinnen. Und keine dieser Auszeichnungen ist unberechtigt. Denn vom ersten Moment an vermittelt das Museum das Gefühl, weder in der Luft noch im Wasser zu stehen. Das Bauwerk ist ein imposanter Mix aus Natürlichkeit und künstlichem Produkt, das sich mit typischen Elementen eines Labyrinths von der großen Masse an Museumsbauten distanziert. Dennoch mangelt es bis heute an der nötigen finanziellen Unterstützung, um auch Parisis letzte Ideen zur Gestaltung des Museumsbaus in die Tat umzusetzen.

Informationen zur Dauerausstellung

Das Herzstück der Dauerausstellung ist die Schenkung des Ehepaars Parisi / Valle

Bis heute ist das Bürgermuseum Schauplatz einer Dauer- und Wechselausstellung. Das Herzstück der Dauerausstellung ist die Schenkung des Ehepaars Parisi / Valle, die aus mehr als 2.500 verschiedenen Kunstwerken besteht. Diese Kollektion setzt sich aus insgesamt 439 zweidimensionalen, 325 dreidimensionalen und 15 einfachen Grafiken zusammen. Diese Kollektion wird außerdem durch 400 antike Münzen und andere Exponate abgerundet. Obwohl die Sammlung des Bürgermuseums in erster Linie für die Werke Parisis bekannt ist, wird die Kollektion durch zahlreiche weitere Vertreter historischer Avantgarde abgerundet. Dieser Mix ist durch die Museumsgründer ganz bewusst gewählt. Denn dadurch soll die Museumssammlung ein kulturelles Bildnis kreieren, das Kunst aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Gemeotrische und metaphysische Abbildungen sind in der Dauerausstellung ebenso vertreten wie rhetorische, surreale oder neoplastische Darstellungen. Jedes einzelne dieser Ausstellungsstücke zielt darauf ab, die italienische Kunst des 20. Jahrhunderts in all ihrer Komplexität widerzuspiegeln.

Wechselausstellungen für jeden Geschmack

Vielfältige Themengebiete

Dieser abwechslungsreiche Blick auf unterschiedlichste künstlerische Richtungen wird durch regelmäßig wechselnde Ausstellungen im Civico Museo Parisi Valle bekräftigt. Schließlich lassen diese Wechselausstellungen den Betreibern des Bürgermuseums genügend Raum, um vielfältige Themengebiete unter die Lupe zu nehmen. Einige Ausstellungen waren bereits namhaften Künstlern wie Massimo „Antime“ Parietti oder Giuliana Storino gewidmet. Weitere laufende Ausstellungen thematisierten Stilrichtungen wie zeitgenössische Kunst oder figurative Arbeiten. Über Jahrzehnte hinweg hat sich das Bürgermuseum in Maccagno deshalb als kulturelles Zentrum etabliert, das alle Ziel- und Interessensgruppen ansprach. Von Themengebieten wie den 1970er Jahren bis hin zu Metaphern der Landschaft. Hier fühlte sich gewiss jeder Kulturenthusiast gut aufgehoben. Mit dieser Themenvielfalt möchten die Betreiber des Museums außerdem ihre Heimatverbundenheit unter Beweis stellen. Schließlich ist den Organisatoren des Museums ganz besonders daran gelegen, Arbeiten von Künstlern aus der Region einer großen Öffentlichkeit zur Schau zu stellen.

Verschiedene Öffnungszeiten zur kalten und warmen Jahreszeit

In den Sommermonaten öffnet das Civico Museo Parisi Valle von Donnerstag bis Sonntag täglich

Das Civico Museo Parisi Valle ist in der Via Leopoldo Giampaolo in Maccagno zu Hause. In den Sommermonaten öffnet das Brückenmuseum von Donnerstag bis Sonntag täglich von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr seine Pforten. In den verbleibenden Monaten stehen die Tore des Museums freitags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr offen. Der Eintritt ins Bürgermuseum ist kostenlos. Eine Anfahrt aus Richtung Mailand ist über die Autobahn A26 über Varese-Alessandria bis zur Ausfahrt Vergiate möglich. Daraufhin schließt die Schnellstraße von Vergiate nach Besozzo in Richtung Luino sowie die Küstenstraße nach Norden an. Eine andere Möglichkeit ist eine Anfahrt aus der Schweiz, die Sie über den Grenzübergang Fornasette vornehmen. Hier orientieren Sie sich zuerst an der Hauptstraße in Richtung Luino, bevor Sie anschließend der Küstenstraße in nördlicher Richtung folgen.

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