Die Basilica di San Vittore in Intra - ein Gotteshaus im Porträt


Wer einen Blick auf den architektonischen Reichtum am Lago Maggiore wirft, wird gewiss den einen oder anderen Juwel entdecken. Doch unter den Sakralbauten gibt es nur wenige Gotteshäuser, die so imponierend wie die Basilica di San Vittore sind. Diese Basilika ist ein religiöses Haus von Rang und Namen, das mit seiner exponierten Lage die Blicke auf sich zieht. Denn seit vielen Jahrhunderten thront das Gotteshaus auf einem Hügel, in dem sich vor langer Zeit bereits die Römer niederließen. Diese Annahme beruht nicht nur auf reiner Spekulation. Historische Zeugnisse aus dem Jahr 1031 belegen diesen geschichtlichen Werdegang.

Bild der Basilica di San Vittore in Intra

Basilica di San Vittore in Intra

Die Basilica di San Vittore ist schon aus weiter Ferne sichtbar

Hier versammelten sich schon vor vielen Jahrhunderten die Mitglieder der Pfarrgemeinde San Vittore

Die Position der Basilica di San Vittore ist besonders zentral. Im Herzen des historischen Zentrums von Intra gelegen, ist das Gotteshaus mit seiner runden Kuppel schon aus weiter Ferne sichtbar. Natürlich erbauten unsere Vorfahren die Basilika auch nicht ohne Grund. Denn hier versammelten sich schon vor vielen Jahrhunderten die Mitglieder der Pfarrgemeinde San Vittore, um dem himmlischen Patron von Verbania – St. Victor – zu frönen. Doch nicht nur Mitglieder der Pfarrgemeinde sind in dem Gotteshaus gern gesehene Gäste. Auswärtige und Einheimische statten dem Gebäude immer wieder einen Besuch ab, um gemeinsam liturgische Festlichkeiten zu zelebrieren.

Baumaßnahmen erstreckten sich über mehrere Jahrhunderte

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Grundstein für den Prachtbau gelegt

Der historische Wandel der Basilica di San Vittore in ihrer heutigen Form begann bereits im frühen 17. Jahrhundert. Zur damaligen Zeit befand sich an diesem Ort ein Tempel, der jedoch schrittweise der Basilika weichen musste. Nachdem die Erbauer zu Beginn des 18. Jahrhunderts den Grundstein für den Prachtbau gelegt hatten, dauerte der Bauprozess rund 200 Jahre an. Das i-Tüpfelchen der Basilika war natürlich die Kuppel, die dem Gotteshaus bis heute einen hohen Wiedererkennungswert beschert. Doch auch während der Bauphase feierten die Erbauer immer wieder besondere Höhepunkte ihres Schaffens. Begeisterungsstürme löste beispielsweise die Fertigstellung des Kirchenschiffs aus. Besonderer Clou: an den zwei Seiten des Kirchenschiffs wurden insgesamt drei Kapellen erbaut. Obwohl die letzten Bauarbeiten an der Fassade zu Beginn der 1750er Jahre noch nicht einmal abgeschlossen waren, feierten Einheimische 1752 bereits die Einweihung des Gotteshauses. Daraufhin dauerte es allerdings noch mehrere Jahrzehnte, bis die Vorhalle und Fassade ab 1820 im neuen Glanz erstrahlten. Ungefähr 70 Jahre später wurde die Kuppel um 1889 in der Form errichtet, in der diese noch heute die Basilika ziert.

Neu sanierte Glockentürme und Kuppeln

Man muss kein Prophet sein um zu verstehen, dass sich Architekten schon in der Vergangenheit in besonderer Weise um die Erbauung der beeindruckenden Kuppel bemühten. Dabei mussten die Erbauer immer wieder Rückschläge einstecken. Beispielsweise stellte sich schnell heraus, dass die an der Kuppel vorgenommene Bleiverkleidung alles andere als vorteilhaft war. Deshalb dauerte es noch nicht einmal zehn Jahre, bis dieser Teil der Basilika vollständig überarbeitet wurde. Im Rahmen dieser Umbaumaßnahmen wurden die älteren Fensterbereiche gegen neue hochwertigere Gläser ausgetauscht. Schnell erwartete die Architekten die nächste Überraschung. Sie bemerkten, dass sich der ältere Kirchturm gänzlich vom neuen Baukonzept unterschied. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich Stadtverwalter und Bauplaner über eine Sanierung des Glockenturms unterhielten. Erste Gespräche fanden bereits um 1840 statt. Ab 1877 wurde die Bedachung dem neuen Baukonzept angepasst. Kurze Zeit später wurde ein Bauunternehmen damit beauftragt, das Geläut des Kirchturms der restlichen Basilika anzupassen. Seitdem läuten acht Glocken über der Basilika – mit einem stolzen Gesamtgewicht von über 7.000 Kilogramm.

Bemerkenswerte Fresken im Innenraum

Innenräume der Basilica di San Vittore bestechen mit ihrem modernen Ambiente

Doch nicht nur äußerlich ist der Wandel der Jahrhunderte alten Basilica di San Vittore nachvollziehbar. Die Innenräume bestechen mit ihrem modernen Ambiente, das Vergangenheit und Gegenwart vereint. Von besonderer Schönheit ist ein Fresko aus dem 16. Jahrhundert, auf dem die Madonna di Loreto verewigt ist. Im Zusammenspiel mit mehreren Holzstatuen des 15. und 16. Jahrhunderts sticht dieses Fresko in besonderer Weise hervor. Der Seitenaltar der Basilika verbirgt ein weiteres Fresko, das die Handschrift des Malers Daniele Renzoni trägt. Dieser Künstler geht als einer der beliebtesten und populärsten Maler des 19. Jahrhunderts in die Geschichte ein.

Ein El Dorado für Architekturbegeisterte

Kulturenthusiasten reisen aus nah und fern an

Heute ist die Basilica di San Vittore zu einem Ort avanciert, zu dem Kulturenthusiasten aus nah und fern anreisen. Wer sich näher über die Historie und Gegenwart des Kirchbaus informieren möchte, kann seinen Horizont direkt vor Ort erweitern. In der Basilika liegen mehrsprachige Faltblätter aus, auf denen die wichtigsten Details zur Basilika in Englisch, Deutsch und anderen Sprachen abgedruckt sind. Seit Anfang der 1990er Jahre wird dem Gotteshaus noch eine weitere Bedeutung zuteil. Menschen aus der ganzen Stadt versammeln sich regelmäßig an dem Kirchbau. Denn 1992 wurde San Vittore zum Schutzpatron der Stadt Verbania ernannt. Reges Treiben herrscht in jedem Jahr am 8. Mai. An diesem Tag wird zum Fest des Schutzpatrons jeweils San Vittore gesegnet. Dann lassen es sich noch nicht einmal Vertreter des städtischen Militärs oder der Stadtverwaltung nehmen, an diesem Tag bei der Basilica di San Vittore vorbeizuschauen.

Fresken erstrahlen im neuen Glanz

Seit Anfang 2019 wurden die umfassenden Renovierungsarbeiten an dem Gotteshaus beendet

Einen weiteren Grund für eine Stippvisite bei der Basilica di San Vittore gibt es seit Anfang 2019. Seitdem wurden umfassende Renovierungsarbeiten an dem Gotteshaus beendet. Nunmehr erstrahlen die renovierten Fresken im frischeren Glanz. Besonders bemerkenswert ist die kirchliche Atmosphäre, wenn die Sonnenstrahlen durch die Fenster der Basilika scheinen. Es steht außer Frage: die Basilica di San Vittore ist eines der sehenswertesten Gotteshäuser am Lago Maggiore.

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